Jahreshauptversammlung „Stolpersteine in Kassel e.V.“

 

am 23. September 2019 von 19 bis 20.45 Uhr mit 9 Teilnehmern/Innen

 

in Kassel, Wilhelmshöher Allee 89, Cafeteria des AWO-Pflegeheims

 

 

Der Vorsitzende Jochen Boczkowski eröffnet die Versammlung.

 

Sie ist am 2. September 2019 schriftlich per Email und Post an alle 66 Mitglieder frist- und ordnungsgemäß unter Angabe der Tagesordnung einberufen worden. 7 Mitglieder haben sich entschuldigt, 9 sind insgesamt erschienen; Montag ist ein ungünstiger Versammlungstag.

 

Der Vorsitzende stellte die Beschlussfähigkeit fest.

 

       1.       Konstituierung, Versammlungsleitung und Tagesordnung 

        2.       Berichte Vorstand und Kassierer

3.       Aussprache

4.       Bericht Kassenprüfer / Entlastung

5.       Anträge

6.       Ergänzung:  Verschiedenes

 

 

       1.       Konstituierung

Versammlungsleitung:  Jochen Boczkowski – die Teilnehmerliste wurde erstellt.     Tagesordnung:  genehmigt mit Ergänzung „Verschiedenes“

 

 2.       Bericht des Vorsitzenden:

Im Berichtszeitraum von Juni 2018 bis September 2019 hat der Vorstand hat 7mal getagt, hauptsächlich um die 3 Verlegungen im Juli, September und Oktober vorzubereiten. 

 

Jochen hat die Verlegeliste aktualisiert und verteilt; 2011 und 2013 – 19 werden es mit der 3. Verlegung demnächst insgesamt 270 Stolpersteine sein. Dafür wurden € 33.120 (+ Nebenkosten für Recherchen usw.) ohne öffentliche Zuschüsse nur aus Mitgliedsbeiträgen und Spendenmitteln aufgebracht. 2019 wurden 47 Steine verlegt, oft mit Angehörigen aus dem Ausland. 6 Steine für SCHWARZENBERGER liegen im Depot, sie werden 2020 mit den Angehörigen verlegt.

 Wie stets für jüdische Opfer, sprach Herr Axelrodt das Totengebet. Beate Jäger, Elena Padva, Martin Schäfer und Philipp Hoffmann hatten die musikalische Gestaltung. Schüler der Carl-Schomburg-Schule werden die 3. Verlegung am 22. Oktober mitgestalten.

 

Wir konnten wieder Familienangehörige auch aus dem Ausland begrüßen:  am 9. Juli waren Familie ROSENBERG aus Israel, Familie VERSTÄNDIG aus Frankeich, aus Australien Angehörige für HEILBRUNN (Leiter des jüdischen Waisenhauses) und Bekannte aus Mannheim da; am 19. September kam Familie Kirschbaum aus Israel für Familie KATZ und Angehörige für Leo BOCZKOWSKI. Sie besuchten auch den jüdischen Friedhof das „Gedächtnis der Gleise“.

Am 9. Juli konnte Gunter Demnig wegen Autopanne nicht zur Verlegung kommen. Schließlich übernahm Frau Demnig in ihrem PKW den Transport der Stolpersteine und der Bauhof gleichentags und 1 Woche später fachgerecht die Verlegungen. Die HNA hat auch darüber berichtet.

 

Die Zusammenarbeit mit mehreren Schulen hat sich weiter gut entwickelt. Schüler und Lehrer beteiligen sich an Verlegungen und Putzaktionen im November und Januar. Andere haben sich wieder zurückgezogen. Es werden immer wieder Stolperstein-Vorträge von den Schulen erbeten, die unterschiedlich mit der NS-Geschichte umgehen. 

Die ASS hat eine Gedenktafel im Schulgebäude für ehemalige jüdische Schüler angebracht.  Ob es sinnvoll wäre, für sie alle Stolpersteine vor der ASS zu verlegen, wirft viele Fragen auf und würde bei den Recherchen an Grenzen stoßen. Offen ist auch, wie Gunter Demnig darüber denkt.

Wolfgang Matthäus hält es für sinnvoller, für die vielen Ermordeten des ehemaligen jüdischen Altersheims in der Mombachstraße eine Stolperstein-Gedenkform zu entwickeln und zu verlegen. Bisher scheitert dies am Hausbesitzer.

Wieder zu nennen waren die enge Kooperation u.a. mit dem Bauhof, der VHS, dem Verein „Kassel-West“, dem Kasseler „Amt für Vermessung und Geo-Information“, dem Archiv der Deutschen Frauenbewegung und sowie der Gedenkstätte Breitenau. Dort war am 22. September in der Feier zum 35. Jubiläum Dr. Gunnar Richter verabschiedet worden. Seine langjährige Aufbauarbeit und intensive Vernetzung wurden eingehend gewürdigt. Seine Nachfolgerin ist Dr. Ann Kathrin Drüben.

Nachrichten / Infos:

·         Am 1. Februar 2019 hat die Stadt Kassel in einer kleinen Feier Ehrennadeln an Jochen Boczkowski und Gunter Demnig verliehen.

·         Der „Stadtplan der Erinnerung“ wurde in Zusammenarbeit mit der Stadt Kassel ergänzt und 2019 ebenso wie unser überabeiteter Flyer neu aufgelegt.

·         Info:   alle Kasseler Adressbücher sowie Personenstandsurkunden sind (nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfristen) online einsehbar über die Homepage der UNI Kassel. Die Fristen: 100 Jahre bei Geburten, 60 Jahre nach Heirat und 20 Jahre nach Tod.

·         Unsere Homepage wird seit Beginn von Jürgen Strube und Wolfgang Matthäus betreut und gut genutzt. Neu ist die Archivseite.

·         Stolpersteine werden inzwischen auch preiswert im Internet angeboten.

In Wien gibt es außerdem mehrere Stolperstein-Initiativen, die ohne Gunter Demnig arbeiten.

Bericht des Kassierers

Jürgen Strube erläuterte die Einnahmen und Ausgaben im Kalenderjahr 2018, die er schriftlich im Kassenbericht (Anlage) aufgeführt hat.  Die Mitgliedsbeiträge gingen ordnungsgemäß ein. In Zukunft ist mit höheren Gebühren für Kontoführung, Jimdo-Programm (Website) und Recherchekosten zu rechnen. Insgesamt ist die aktuelle Kassenlage mit über € 10.000 gut.

          3.       Aussprache 

Der Versammlung dankte Jochen und Jürgen für ihre engagierte Arbeit.  

 4.       Bericht der Kassenprüfer / Entlastung

 Margrit Stiefel und Wolfgang Bahr haben die in jeder Hinsicht geordnete Buchführung festgestellt und dies in ihrem Kassenprüfungsbericht (Anlage) niedergelegt.

 5.       Gemäß Antrag wurden dem Vorstand und dem Kassierer einstimmig Entlastung durch die 5 anwesenden Mitglieder bei Enthaltung der 4 Vorstandsmitglieder erteilt.

 

 6.       Verschiedenes

Durch das Ausscheiden von Ulrike Neyer kurz nach ihrer Wahl 2018 besteht der Vorstand nur aus 6 Vorstandsmitgliedern und eine Erweiterung ist wünschenswert.

Nicole ingaud  und Klaus Brocke erklärten sich bereit, ab sofort im Vorstand mitzuarbeiten. Sie werden zu den Vorstandssitzungen eingeladen und kooptieren bis zur nächsten ordentlichen Wahlmöglichkeit.

 

Die Jahreshauptversammlung 2019 endete um 20.45 Uhr.

 

Kassel,      September 2019                                                                         Baunatal,  26. September 2019

 

Jochen Boczkowski                                                                                                                Gudrun Schmidt    

    (Vorsitzender)                                                                                                                        (Protokoll

 

 

Anlagen:: Teilnehmerliste, Kassenbericht, Kassenprüfungsbericht

 

 

Die Ziele des Vereins

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TERMINE  2024

17.3. und 24.3.2024

jeweils 14.00 Uhr

Treffpunkt Haltestelle Annastraße (Platz der 11 Frauen)

Führung zu "Stolpersteine und die Zerstörung jüdischen Lebens im Vorderen Westen" im Rahmen der internationalen Wochen gegen Rassismus.

Teilnahme kostenlos

29.06.2024 Verlegung von Stolpersteinen mit Gunter Demnig